Die „TA Luft“ (Technische Anleitung zur Reinhaltung der Luft), ist das zentrale, bundeseinheitliche Regelwerk zum anlagenbezogenen Immissionsschutz in Deutschland. Sie definiert Anforderungen für sämtliche Luftschadstoffe, die industrielle Anlagen emittieren. Die letzte aktualisierte Fassung trat zum 1. Dezember 2021 in Kraft.
Die TA Luft konkretisiert als Verwaltungsvorschrift die gesetzlichen Anforderungen aus dem Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG), das wiederum die europäischen Vorgaben aus der Industrieemissions-Richtlinie (2010/75 IED) in deutsches Recht umsetzt.
Die TA Luft dient damit den Genehmigungs- und Überwachungsbehörden als Grundlage für die Beurteilung von Industrieanlagen, die nach Anhang 1 des BImSchG einer Genehmigung für die Errichtung und den Betrieb bedürfen und regelmäßig zu überwachen sind.
Die Vorschrift hat somit unmittelbare Auswirkungen auf die Genehmigungsverfahren für neue Anlagen sowie für bestehende Anlagen, die erweitert, modernisiert oder geändert werden sollen. Darüber hinaus können nachträgliche Anordnungen zum Betrieb für bestehende Anlagen erlassen werden, wenn diese den neuen Anforderungen nicht mehr entsprechen. Das Regelwerk ist derzeit für mehr als 50.000 Anlagen in Deutschland von Bedeutung.
Die TA Luft orientiert sich am „Stand der Technik“ (SdT), d.h. die immissionsschutzrechtlichen Anforderungen sollen den neuesten wissenschaftlichen und technischen Erkenntnissen entsprechen. Grundlage sind die von der Europäischen Union für den jeweiligen Industriesektor definierten besten verfügbaren Techniken (BVT, engl.: Best Available Techniques (BAT)), die in Form so genannter BVT-Merkblätter bzw. BTV-Schlussfolgerungen veröffentlicht werden, sowie über 100 technische Regeln und Normen, die von der VDI/DIN Kommission zur Reinhaltung der Luft erarbeitet wurden.
Mit Inkrafttreten der aktualisierten TA Luft am 1. Dezember 2021 sind Betreiber bestehender Anlagen verpflichtet, ihre Anlagen an die sogenannten besten verfügbaren Techniken (oder aus Umweltsicht gleichwertiger Techniken) anzupassen. Es gilt eine allgemeine Übergangsfrist von 4 Jahren ab Veröffentlichung der BVT-Schlussfolgerungen.
In der TA Luft sind spezifische Anforderungen für Anlagen und Maschinen festgelegt.
So sind Pumpen und Rührwerke als geschlossene Systeme zu betreiben, wobei Pumpen direkt gegen das Fördermedium und Rührwerke gegen die Gasphase abzudichten sind. Vorhandene Pumpen und Rührwerke, die den neuen Anforderungen nicht entsprechen, müssen ausgetauscht werden.
Die TA Luft enthält auch Vorgaben für Verdichter, die ähnliche Anforderungen an den geschlossenen Betrieb stellen. Bei bestimmungsmäßigem Betrieb dürfen keine Luftverunreinigungen durch Prozessgase entstehen.
Leider werden in der TA Luft keine einheitlichen Begriffe für die geforderten Dichtungssysteme verwendet. So wird z.B. bei Pumpenanwendungen von „Mehrfach-Gleitringdichtung“, bei Rührwerken von „doppeltwirkender Gleitringdichtung“ und bei Verdichtern von „Mehrfach-Dichtsystemen“ gesprochen.
Neben den Anforderungen an bestimmte Dichtungssysteme für definierte Anwendungen werden zusätzlich medienspezifische Kriterien genannt, die besondere Dichtungsmaßnahmen erfordern und eine Orientierung bieten.
Die TA Luft macht jedoch nicht für jeden Maschinentyp und jedes Anlagenteil konkrete Aussagen über das erforderliche Dichtungssystem. So können Betreiber je nach Maschinentyp (Pumpe, Verdichter, Rührwerk) und für bestimmte Anwendungen neben genauer definierten Gleitringdichtungen, Magnetkupplungen, „Mehrkammer-Dichtlippensysteme“ und „gleichwertig technisch dichte Systeme“ verwenden. Die Anforderungen sind also teilweise allgemein formuliert und bedürfen i.d.R. einer technischen Klärung mit der Genehmigungsbehörde.
Zudem wird nicht jede Dichtung, die für den Anwendungsfall eine Lösung sein könnte, explizit genannt, wie z.B. eine Kohleschwimmringdichtung oder ein Kompensator.
Die Grundlage jedes funktionierenden Dichtungskonzeptes ist die richtige Auswahl und Auslegung einer Dichtung. Die fachgerechte Installation, der Betrieb und die professionelle Wartung und Instandhaltung tragen entscheidend zu langen Laufzeiten bei. Ein durchdachtes Dichtungsmanagement hilft Kosten zu sparen und den Schulungsaufwand zu reduzieren.
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